Hier finden Sie nützliche Informationen rund um das Thema Kaffeevollautomaten. Ob es um Neukauf, Pflege, Wartung von Kaffeevollautomaten geht oder wie man ein perfektes Kaffeeprodukt erhält, haben wir in unseren Tipps zusammengefasst. Kleinere Probleme oder Fehlfunktionen bei Kaffeevollautomaten lassen sich mit dem nötigen Know-how manchmal selbst lösen. Außerdem werden häufig gestellte Fragen beantwortet.
Führen die Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht zum Erfolg, bringen Sie Ihr Gerät zu uns in die Werkstatt!
Kleinere Probleme oder Fehlfunktionen bei Kaffeevollautomaten lassen sich mit dem nötigen Know-how oft selbst lösen. In diesem Kapitel haben wir häufig gestellte Fragen und auftretende Probleme zusammengestellt. Führen die Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht zum Erfolg, bringen Sie Ihr Gerät zu uns in die Werkstatt.
Häufige Ursache: Die Position des Getriebezapfens oder die Position der Andockbuchse der Brüheinheit sind nicht in der Grundstellung (Entnahmeposition).
Satzschublade und Abtropfschale einsetzen, Gerätetür schließen. Überprüfen, dass keine Warnleuchten auf fehlende Teile außer der Brüheinheit hinweisen. Das Gerät ohne die Brühgruppe aus- und einschalten. Nach einem hörbaren Motorengeräusch positioniert sich das Getriebe wieder in der Grundstellung. Nun kann die Brühgruppe wieder eingesetzt werden.
Es ist darauf zu achten, dass sich auch die Brüheinheit in Grundstellung befindet. Bei den Brüheinheiten zeigen übereinstimmende Markierungen an der Vorderseite die korrekte Grundstellung an. Manche Brüheinheiten haben Verriegelungshaken, um die Brüheinheit in der Maschine zu fixieren. Hier ist auch darauf zu achten, dass die Verriegelungshaken für das Einsetzen geöffnet sind, da sonst das Einsetzen nicht möglich ist.
Das Gerät über Netzschalter aus- und einschalten, damit die Brüheinheit in die Grundstellung (Entnahmeposition) fährt. Alle zur Betriebsbereitschaft notwendigen Teile wie Satzschublade und Abtropfschale müssen dabei eingesetzt sein. Anschließend muss zunächst die Satzschublade bei einigen Geräten zusammen mit dem Tresterbehälter entnommen werden. Erst dann kann die Brühgruppe herausgenommen werden.
Analog zum vorherigen Punkt ist die Brüheinheit des Kaffeevollautomat nicht in der Grundstellung (Entnahmeposition) und die Entsorgungsbehälter lassen sich nicht einsetzen.
Eine häufig vorkommende Fehlbedienung ist die zu frühe Entnahme der Abtropfschale aus dem Gerät noch bevor die Grundstellung erreicht ist. Alle Vollautomaten bleiben konstruktionsbeding sofort stehen wenn ein Gehäuseteil entfernt oder geöffnet wird um den Bediener vor Verletzungen durch die Bewegung der Brüheinheit zu schützen. Die Schale lässt sich zwar entnehmen aber nicht mehr einsetzen.
Bei Jura Geräten besteht das Entsorgungssystem meist aus drei Teilen. Abtropfschale, Tresterschalenplatte und Tresterbehälter die aufeinander gestapelt sind. Geht der Stapel nicht mehr ins Gerät einfach das oberste Teil des Stapels - den Tresterbehälter - weglassen und den Rest ins Gerät stecken. Für die Maschine ist dann wieder alles vorhanden. Dann kurz Aus- und Einschalten und die Brühgruppe positioniert sich in der Grundstellung. Nun lassen sich alle Teile wieder zusammen einsetzen.
Bei Saeco und DeLonghi Geräten ist die Sache schwieriger, da der Satzbehälter selbst vom Gerät erkannt und angefordert wird bevor sich die Brüheinheit in Bewegung setzt. Die Maschine lässt sich überlisten indem durch manuelles Betätigen aller Erkennungsschalter sämtliche Komponenten vorgetäuscht werden. Wir raten in diesem Fall auch Sicherheitsgründen besser nicht selbst Hand anzulegen um den Bediener vor Verletzungen durch die Bewegung der Brüheinheit zu schützen. Bringen Sie das Gerät zu uns. Ist das Gerät ansonsten technisch in Ordnung lösen wir das Problem innerhalb weniger Minuten.
Im Wassertank der meisten Geräte befindet sich ein Schwimmer mit integriertem Magnet. Der Schwimmer ist in ein Gehäuse eingebaut und kann mit steigendem Wasserspiegel bis zum oberen Anschlag aufschwimmen. Ein Sensor im Inneren des Kaffeevollautomaten erkennt die Position des Schwimmers und damit die notwendige Füllhöhe des Wassertanks. Es kann jedoch vorkommen, dass durch Ablagerungen im Schwimmergehäuse oder lange Stillstandzeit der Kaffeemaschine der Schwimmer fest sitzt und trotz ausreichendem Wasserstand nicht nach oben schwimmt. Leeren Sie den Tank und schütteln diesen hin und her damit der Schwimmer sich wieder frei bewegen kann.
Ein undichter Schwimmer hat keinen ausreichenden Auftrieb mehr und muss ersetzt werden. In diesem Fall erscheint die Meldung "Wassertank füllen" nicht regelmäßig da der Schwimmer manchmal auch bei geringen Auftrieb den oberen Anschlag erreicht. Sie können den Auftrieb prüfen, indem man den ca. 5 cm hoch mit Wasser gefüllten Tank hin und her kippt und das Auftriebsverhalten des Schwimmers beobachtet. Der Schwimmer darf nicht langsam oder verzögert aufschwimmen. Sie benötigen dann entweder einen neuen Schwimmer oder je nach Modell einen kompletten Wassertank.
Bevor die Brüheinheit entnommen wird, den Kaffeesatzbehälter und die Abtropfschale herausnehmen und reinigen. Nach Herstellerempfehlung sollte die Brühgruppe einmal wöchentlich unter warmem fließendem Wasser gereinigt werden. Brüheinheit trocknen oder über Nacht außerhalb des Gerätes stehen lassen oder die Gehäusetür offen lassen.
Die Schmierung der Brüheinheit nach ca. 500 Bezügen vornehmen. Ergänzend zur Reinigung unter fließendem Wasser kann einmal im Monat oder nach ca. 500 Bezügen eine Reinigungstablette verwendet werden. Die Reinigungstablette wird auch als Kaffeefettlöser bezeichnet. Diese wird vor dem Aktivieren des internen Reinigungsprogramms in den Pulverschacht gegeben. Bei Geräten ohne automatisches Reinigungsprogramm einfach in den Siebhalter oder Brühgruppe legen und Wasser brühen (Pulverkaffeeoption). Dadurch werden die Kaffeewege gereinigt sowie von Fetten, Ölen und Ablagerungen befreit. Die Brüheinheit nicht mit anderen Reinigungsmitteln behandeln und nicht in den Geschirrspüler geben, da sonst der störungsfreie Betrieb oder der Geschmack des Kaffees negativ beeinträchtigt wird.
Die elektrischen Pumpen der Kaffeevollautomaten bauen den nötigen Pumpendruck nur auf, wenn das Wassersystem keine Luftblasen enthält. Die Meldung "Entlüften", System füllen" oder "zu fein gemahlen" bedeutet, dass das Leitungssystem mit Wasser gefüllt werden muss oder der Durchfluss zu gering ist. Bei Erstinbetriebnahme und nach längerer Benutzungspause ist ein Entlüften vor dem ersten Kaffeebezug notwendig.
Das Entlüften wird durch einen Aufforderungstext ("Entlüften" Saeco, "System füllen" Jura oder "Kaffee zu fein gemahlen" DeLonghi oder durch ein entsprechendes Leuchtsymbol angezeigt). Entlüftet wird in der Regel über das Entnehmen von Wasser (ca. 100 ml), über das Heißwasser-/Dampf-Rohr. Ein kurzeitiges, lautes, ratterndes Pumpengeräusch kann dabei entstehen bis die Pumpe wieder mit Wasser gefüllt ist. Manche Geräte führen den Entlüftungsvorgang auch selbstständig aus und pumpen Wasser in die Abtropfschale.
Die Elektronik der Kaffeevollautomaten überwacht den Volumenstrom des Wassers mit einen Messsensor. Fällt der Volumenstrom unter einen bestimmten Mindestwert, wird die Entlüftungswarnung angezeigt. Wird nur wenig Wasser gefördert, sollte das Gerät dringend entkalkt und die Siebe der Brühgruppe gereinigt werden. Bei Verwendung eines Wasserfilters muss dieser zuerst ordnungsgemäß mit Wasser gefüllt und in Betrieb genommen werden, so dass die Maschine Wasser und keine Luft ansaugen kann. Bei Verwendung eines neuen Wasserfilters kann der Entlüftungsvorgang etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Diesen Vorgang unbedingt bis zum Ende, d.h. bis der Aufforderungstext und/oder das blinkende Symbol erlischt. Bei längerer Standzeit des Gerätes ist meist auch ein längerer Entlüftungsvorgang notwendig.
Bei den meisten Geräten von DeLonghi erscheint die Fehlermeldung „Kaffee zu fein gemahlen“. Diese Meldung ist sehr missverständlich, da sie den Benutzer, der diese Meldung zum ersten Mal sieht in die falsche Richtung führt. Ursache der Meldung ist kein oder ein zu geringer Volumenstrom Wasser beim Brühen. Aus unserer täglichen Reparaturpraxis ist zu fein gemahlenes Pulver so ziemlich die letzte Ursache für einen zu geringen Volumenstrom. Bei allen bisher reparierten Geräten war eine andere Ursache Auslöser dieser Fehlermeldung. Leider führt diese Meldung meist dazu, daß im Hauruckverfahren an der Mahlgradeinstellung gedreht wird, was das Problem aber nicht beseitigt und zusätzlich der optimale Mahlgrad verstellt wird.
Eine Ursache für das Auftreten der Entlüftungsmeldung kann auch der Wassertank sein. Am Boden des Wassertanks befindet sich ein Ventil, welches sich beim Entnehmen des Tanks selbständig schließt. Wird der Tank korrekt wieder ins Gerät eingesetzt, öffnet sich das Ventil und die Pumpe kann Wasser gut ansaugen. Durch einen Fremdkörper unter dem Tank (Kaffeebohne) oder eine zu harte Abdichtungsmanschette sitzt der Tank manchmal nicht ganz unten im Gehäuse und das Auslaufventil ist nicht richtig geöffnet. Die Pumpe hat dann Probleme Wasser anzusaugen. Achten Sie auf den korrekten Sitz des Tanks.
Diese Fehlermeldung ist unproblematisch, wenn sie selten auftritt. Bei häufigerem Auftreten liegt ein Problem vor, bringen Sie Ihr Gerät zu uns in die Werkstatt.
Voraussetzung ist die korrekte Einstellung des Wasserhärtegrades in den Einstellungen des Kaffeevollautomat. Hierdurch berechnet die Elektronik in Abhängigkeit von der verbrauchten Wassermenge und dem eingestellten Härtegrad den richtigen Zeitpunkt für eine Entkalkung. Ist der Härtegrad zu niedrig eingestellt, kann die Aufforderung zur Entkalkung des Gerätes zu spät erscheinen und es droht eine Verstopfung. Im umgekehrten Fall entkalkt man zu oft und verschwendet Zeit und Entkalkungsmittel. Fehler, die durch eine Verkalkung auftreten, sind nicht durch die Gerätegarantie der Hersteller abgedeckt und können Kosten verursachen.
Dem Thema Entkalkung haben wir ein eigenes Kapitel gewidmet.
Der richtige Härtegrad des Wassers muss am Gerät eingestellt werden. Beachten Sie dabei die Einstellhinweise in der Bedienungsanleitung. Zur Ermittlung der Wasserhärte gibt es entsprechende Messstreifen. Den Messstreifen für eine Sekunde in Wasser tauchen. Das Ergebnis kann nach einer Minute abgelesen werden. Auf der Homepage Ihrer Kommune oder Wasser-Versorgers ist die Wasserhärte meist angegeben. Die Wasserhärte wird entweder als Härtebereich (4 Stufen 1,2,3 oder 4) oder in Grad deutscher Härte (28 Stufen 0 bis 28 ) angegeben und entsprechend im Einstellungsmenü des Geräts programmiert. Beide Angaben lassen sich umrechnen:
• Härtebereich 1 entspricht 0-7 Grad deutscher Härte
• Härtebereich 2 entspricht 8-14 Grad deutscher Härte
• Härtebereich 3 entspricht 15-21 Grad deutscher Härte
• Härtebereich 4 entspricht 22-28 Grad deutscher Härte
Da die Hersteller nicht wissen, mit welchem Wasserhärtegrad das Gerät später betrieben wird, ist werkseitig immer ein hoher Wasserhärtegrad voreingestellt um Verkalkungsproblemen vorzubeugen. Daher ist es wichtig die Einstellung nach der tatsächliche Wasserhärte zu ändern. Falls das Wasser über eine Enthärtungsanlage oder Wasserfilter vorbehandelt wurde ist dies auch zu berücksichtigen.
Um die Qualität des verwendeten Wassers zu verbessern und die Lebensdauer des Gerätes zu verlängern, wird vom Hersteller der Einsatz eines Wasserfilters empfohlen. Jeder Hersteller empfiehlt für die Wartung und Pflege von Kaffeevollautomaten nur eigene Produkte einzusetzen. Gerade bei Wasserfiltern ist diese Empfehlung richtig. Nach unserer eigenen Erfahrung verursachen No-Name Filter mehr Funktionsprobleme als die Markenfilter der Hersteller.
Nach Einsetzen des Filters das Aktivierungsprogramm des Wasserfilters starten oder den Filter manuell mit Wasser füllen. Auf diese Weise wird der Benutzer von der Maschine automatisch auf das Wechselintervall des Filters hingewiesen. Alternativ erfolgt der Wechsel des Wasserfilters manuell nach Wasserhärtegrad und Zeit.
Dem Thema Wasserfilter haben wir ein eigenes Kapitel gewidmet.
Der Ablaufkanal befindet sich hinter der Brühgruppe im Gehäuse unterhalb des hellbraunen Ventilzapfens. Durch diesen Ablaufkanal läuft technisch bedingt Restwasser nach jedem Brühvorgang in die Abtropfschale. Ist der Ablaufkanal verstopft kann Wasser unter dem Gerät austreten. Kontrolle und gegebenenfalls Reinigung des Wasserablaufkanals sollten einmal pro Quartal mittels Pfeifenreiniger und/oder Reinigungspinsel aus dem Pflegeset vorgenommen werden, um Verstopfungen und Wasseransammlungen zu vermeiden. Am Ende des Brühvorgangs fließen bis zu 15 ml Wasser pro Brühvorgang in die Abtropfschale. Diese Menge erhöht sich bei der Produktion von Milchschaum durch den Druckabbau nach der Dampfproduktion.
Der Einfluss des Mahlgrades auf den Kaffeegeschmack wird oft überbewertet, ist aber für die Funktion des Kaffeevollautomaten sehr wichtig. Die optimale Einstellung ist ein Kompromiss zwischen intensivem Geschmack, schöner Crema und problemloser Funktion des Geräts. Am Aussehen des ausgeworfenen Tresters im Satzbehälter kann man am besten erkennen ob die Einstellung stimmt.
• Die Korngröße ist mit bloßem Auge noch zu erkennen
• keine größeren Bruchstücke erkennbar
• Tester ist feucht aber nicht matschig
• der ausgeworfene Pressling behält seine Form und zerfällt nicht zu Brei oder Pulver
Bei Kaffeevollautomaten ist der Mahlgrad technisch bedingt gröber als bei Siebträgern. Bei einer Wartung justieren wir das Mahlwerk auf den optimalen Mahlgrad. Danach wird der Verstellhebel oder -rad in der mittleren Position montiert. Wir raten unseren Kunden diese Einstellung danach möglichst nicht zu verändern. Oft wird der Mahlgrad in die eine oder andere Richtung mit negativem Resultat vom Bediener verstellt. Beim Mahlgrad gibt es ein Optimum für den reibungslosen Betrieb und zu fein oder zu grob gemahlene Bohnen sind kontraproduktiv für Geschmack. Die Anpassung des Geschmacks steuert man besser über Kaffeesorte, Mahlmenge (Stärke) und Wassermenge und nicht über den Mahlgrad.
Der Drehknopf für die Einstellung des Mahlgrades, der sich im Bohnenbehälter befindet, darf nur dann feiner gedreht werden, wenn das Mahlwerk läuft und Bohnen mahlt. Zwischen den stehenden Mahlscheiben befindet sich Kaffeemehl, das ein Engerstellen behindert und beim Drehen den Verstellmechanismus beschädigen kann. Nach dem Verstellen des Mahlgrades dauert es 2-3 Kaffee bis die Änderung in der Brüheinheit wirksam wird.
Keinen gemahlenen Kaffee oder Instantkaffee in den Kaffeebohnenbehälter einfüllen. Der Mahlwerksmotor nimmt Schaden.
Manchmal kommt ein Fremdkörper über die Kaffeebohnen ins Mahlwerk oder es fällt ein Gegenstand beim Befüllen hinein. Dann kann es zum Blockieren der Mahlscheiben und krachenden Geräuschen kommen. Im Laufe der Jahre und der Vielzahl an Maschinen haben wir schon einiges gefunden: Holzstücke , Nussschalen, Schrauben, Plastikteile und Lego.
Den Vollautomat am besten sofort ausschalten um Mahlwerksmotor und Mahlscheiben vor weiterer Beschädigung zu schützen. Ist der Fremdkörper groß genug und noch nicht in den feinen Zähnen der Mahlscheiben eingezogen lässt er sich oft von oben aus dem Bohnenbehälter entfernen, wobei die letzten Bohnen weggesaugt werden sollten.
Einige Mahlwerke haben eine Rutschkupplung oder Sollbruchstelle zwischen Antrieb und Mahlscheiben um bei stehenden Mahlscheiben Antriebsmotor und Untersetzungsgetriebe zu schützen. Durch stark verändertes Geräusch des Mahlwerks wird dies hörbar und bedarf der professionellen Reparatur und Justage.
Auf keinen Fall sichtbare Halteschrauben der Mahlscheiben von oben lösen, um besser zwischen die Mahlscheiben zu kommen! Unsere Praxis zeigt, dass der Anpressmechanismus nach dem Festschrauben nicht mehr richtig sitzt und die Mühle nicht funktioniert oder Schaden nimmt. Steckt der Fremdkörper sehr tief ist ein Werkstattbesuch notwendig. Sind die Messer der Mahlscheiben zu stark beschädigt sollten sie ausgetauscht werden.
Wurde versehentlich etwas Wasser in den Bohnenbehälter geschüttet, setzen sich die Zähne der Mahlscheiben zu und es werden keine Bohnen mehr eingezogen. Der Versuch die Verklebung von oben abzusaugen oder mit Fön zu trocknen führen NICHT zum Erfolg. Hier hilft nur ein Besuch in der Werkstatt, da das Mahlwerk komplett zerlegt und sorgfältig getrocknet und gereinigt werden muss, bevor es wieder einwandfrei funktioniert. Auch sollte die Reinigung möglichst bald erfolgen um Rost an den Mahlscheiben zu verhindern.
Zerlegen und reinigen Sie alle Teile des Aufschäumers von Milchresten und Ablagerungen. Alle Regulierkanäle und Öffnungen müssen frei sein. Auch die abschraubbare Dampfdüse nicht vergessen und deren feine Austrittsöffnung auf Verstopfung kontrollieren. Alle Teile auf festen Sitz, Dichtigkeit und Verschleiß prüfen und gegebenenfalls ersetzen. Das Gerät muss ausreichend Dampf produzieren. Die Milchkaraffen aus Kunststoff sind nicht für den Geschirrspüler geeignet und verfärben sich. Dem Thema Milch aufschäumen haben wir ein eigenes Kapitel gewidmet.
Beim Brühen sind Geräusche "Quietschen" oder ein "Pfeifen" zu hören. Grund ist häufig ein vibrierendes Cremaventil. Dieses Problem ist harmlos, löst sich meist von selbst oder durch Verwendung einer Reinigungstablette.
Beim Bewegen der Brüheinheit und Auswerfen des Kaffeesatzes sind Lauf- oder Quietschgeräusche zu hören. Diese werden durch Reibung von mechanischen Teilen der Brüheinheit und Getriebe erzeugt. Dies kann durch regelmäßige Reinigung, Wartung und Schmierung verringert oder beseitigt werden.
Der Kaffee/Espresso wird je nach Geräteeinstellung, Mahlgrad, Dosierung und Kaffeesorte mit idealerweise ca. 83 - 88 °C in die Tasse ausgegeben. Bei einer höheren Temperatur würde der Kaffee bitter schmecken (verbrannt) und die Crema schneller verschwinden und zu dunkel werden. Ist die Brühtemperatur zu niedrig, hat der Kaffee einen schlechten, faden Geschmack und die Crema ist unansehnlich, dünn und hell. Aufschluss über die perfekte Brühtemperatur gibt nur eine Messung der Auslauftemperatur und nicht der subjektive Eindruck. Ein entscheidender Vorgang bei der Wartung und Reparatur eines Kaffeevollautomaten ist die anschließende Messung und Justage der optimalen Brühtemperatur. Höhere Trink-Temperaturen können erreicht werden durch: Tassen vorwärmen mit Hilfe der Heißwasserausgabe oder, falls vorhanden, mit der beheizbaren Tassenabstellfläche.
Je nach Kaffeevollautomat ist die Größe des Satzbehälters für eine bestimmte Menge an Satzportionen ausgelegt und wird von der Elektronik per Zählwerk überwacht. Den Kaffeesatzbehälter entleeren und ausspülen, wenn dies angezeigt wird. Wird der Satzbehälter bei ausgeschalteter Maschine geleert, so wird die Zählung der im Behälter enthaltenen Satzportionen nicht zurückgesetzt. Aus diesem Grunde kann die Maschine zu früh die Meldung „Satzbehälter leeren“ anzeigen. Nur durch Entnehmen des Satzbehälters bei eingeschalteter Maschine wird der Zähler zurückgesetzt.
Die Maschinen geben als Fehlercode eine Nummer von 1 bis 8 aus. Der einzige für den Benutzer handhabbare Fehler ist Fehler 8. Dieser Fehler signalisiert unter anderem eine schwergängige Brühgruppe. Akustisch ist der Fehler durch ein gequältes Motorgeräusch beim Bewegen der Brühgruppe zu hören. Regelmäßige Reinigung mit Reinigungstabletten ist hier wichtig. Optimal bei Fehler 8 ist eine Grundwartung in unserer Werkstatt bei der die Brühgruppe ausgebaut, in alle Teile zerlegt, gereinigt und neue Dichtungen eingebaut werden.
Alle anderen Fehlermeldungen von 1 bis 7 sind Bauteile und Komponenten, die von der Elektronik bei der Einschaltinitialisierung als außerhalb der Messwerttoleranz erkannt werden. Alle diese Fehler bedürfen einer professionellen Reparatur.
"Lohnt sich die Reparatur?" Diese Frage wird uns von unseren Kunden immer wieder gestellt und in den allermeisten Fällen lautet unsere Antwort: "Ja?"
Bei den meisten Kaffeevollautomaten steht mit fortschreitendem Alter irgendwann eine kleinere oder größere Reparatur an, wie beispielsweise der Austausch eines Durchlauferhitzers oder der Pumpe. Kein anderes Haushaltsgerät muss derart verschiedene und hohe Belastungen an Temperatur, Wasserdruck und mechanische Bewegung aushalten wie ein Kaffeevollautomat.
Nachdem wir die Höhe der Reparaturkosten ermittelt haben, gilt es abzuwägen, ob es sinnvoll ist die Reparatur auszuführen.
Höhe der Reparaturkosten, Alter, Zählerstand der Kaffeeprodukte, Typ und Gesamtzustand sollte in die Entscheidung einfließen. Bietet das alte Gerät alle gewünschten Funktionen, oder leistet ein neues Gerät mehr? Wie zufrieden waren Sie bisher mit Produktqualität und Bedienung des Geräts?
In den allermeisten Fällen ist die Reparatur die bessere Alternative zum Kauf eines Neugerätes.
Fallende Preise für Elektrogeräte und die fortschreitende technische Entwicklung führen dazu, dass viele Menschen alte Produkte gerne durch neue ersetzen. Es ist einfach bequemer das alte Gerät durch ein Neues zu ersetzen oder man möchte immer die neuesten Produktvarianten haben. Das freut vor allem die produzierende Industrie, weil sie mehr Geräte am Markt verkaufen kann. Durch dieses Konsumentenverhalten werden aber die Hersteller gezwungen, immer schneller, immer neuere Produktvarianten mit möglichst neuen Funktionen am Markt zu platzieren. Dies befördert übereilt konstruierte, nicht immer ausgereifte Produktfamilien, die oft nur kurz am Markt angeboten werden, weil die nächste Geräteserie schon in der Pipeline vorbereitet werden muss um gegen die Konkurenz zu bestehen.
Doch für unsere Umwelt ist dieser Teufelskreis aus Konsumenten- und Produzentenverhalten eine Katastrophe. Viele Millionen Tonnen Elektrogeräte landen pro Jahr im Müll – Tendenz steigend. Sie belasten die Umwelt und die Gesundheit tausender Müllsammler auf den Schrotthalden der Entwicklungsländer, wo heute der Elektroschrott landet. Elektroschrott ließe sich deutlich reduzieren wenn Geräte langlebiger konstruiert wären und bei Defekten repariert würden. Reparieren schont die Umwelt und kostet weniger als Neukauf.
Wegwerfgesellschaft ist ein (meist abwertender) Begriff, der von Kritikern der Überfluss- bzw. Konsumgesellschaft geprägt wurde. Er bezeichnet eine Gesellschaft, die wesentlich durch eine sogenannte Wegwerfmentalität geprägt ist, das heißt eine Mentalität, die durch schnelles Konsumieren und Umweltverschmutzung geprägt ist. Die Wegwerfmentalität hat eine Tendenz zu Einwegprodukten, auch wenn es sich eigentlich um Gebrauchsgüter handelt, die den Charakter langfristiger Konsumgüter haben, und vernachlässigt das sorgsame Pflegen und Instandhalten von Objekten sowie eine auf Dauerhaftigkeit angelegte Produktion zugunsten des schnellen Ersatzes durch neue Güter. (Quelle: Wikipedia)
Für diese Entwicklung ist der Konsument mitverantwortlich. Solide und langlebig konstruierte Geräte sind einfach teurer als Geräte mit kurzer Lebensdauer. Die "geiz ist geil" Mentalität beim Einkauf ist kein guter Berater. Sie suggeriert nur, man wäre dumm ("ich bin doch nicht blöd") mehr Geld für ein Produkt zu bezahlen, als der Käufer der sich nur am Preis orientiert. Man sollte besser nach dem Motto "Solidität - Langlebigkeit - niedrige Verbrauchskosten - niedrige Reparaturkosten - Zuverlässigkeit ohne Ärger - sind viel geiler" ein Gerät anschaffen, dass viele Jahre benutzt werden soll.
Gerade bei Kaffeevollautomaten ist dies sinnvoll, da die Grundkonstruktion der Geräte seit vielen Jahren unverändert ist und ein neu gekauftes Gerät keinen besseren Kaffee produziert als ein gut gewartetes 10 Jahre altes Gerät. Die Hersteller versuchen durch geändertes Design und neue Bedienkonzepte die Geräte neuer und technisch besser erscheinen zu lassen, doch unter den Gehäusen ändert sich nur wenig.
Doch leider ist wie in allen Produktbereichen die Gleichung Teuer = Gut nur zum Teil gültig und für den Konsumenten ist es schwer, das richtige Gerät auszusuchen. Bei Kaffeevollautomaten bräuchte jeder Hersteller eigentlich nur 3 solide dauerhaft angebotene Modelle: ein preiswertes Modell mit Grundfunktionen , ein teures mit allen Funktionen und ein Modell dazwischen. Stattdessen gibt es eine verwirrende vielfältige Produktpalette, die den Produkt und Herstellervergleich schwierig macht. Aber leider würde ein Hersteller, der dieses Marketingkonzept anwenden würde heutzutage vermutlich vom Markt mit sinkenden Marktanteilen abgestraft werden. Also muss sich die Einkaufsmentalität des Konsumenten ändern.
• Keine gewollte Obsoleszenz der Hersteller die keine, überteuerte oder zu komplexe Ersatzteile bereit stellen und damit Reparaturen erschweren.
• Die Komponenten müssen gut zugänglich sein
• Die Gehäuse müssen leicht zu öffnen sein. Hier ist ein eindeutig ein Trend zu sehen dies möglichst schwierig zu machen um die Gehäuse nicht ohne "Herrschaftswissen" öffnen zu können.
• Reparaturen müssen für Techniker einfach und für Kunden günstiger sein als eine Neuanschaffung.
• Die Reparaturfähigkeit, Haltbarkeit, Nachrüstbarkeit, Austauschbarkeit von Produktkomponenten und Aufrüstbarkeit muss konstruktionstechnisch gegeben sein (Europäische Ökodesign-Richtlinien).
• Liberalisierung des Ersatzteilmarktes durch konsequente Anwendung der Reparaturklausel im deutschen Designgesetz (§ 73 Abs. 1 DesignG).
• Verpflichtung der Hersteller, technische Dokumentationen zugänglich zu machen und Ersatzteile zu liefern, um Reparaturen möglich zu machen.
• Verpflichtung der Hersteller die geplante Produktlebensdauer zu dokumentieren.
• Aufklärung und Sensibilisierung der Verbraucher für die Themen Reparatur und Nachhaltigkeit.
• Kaufen Sie Ihr Gerät im Fachhandel mit Beratung und Vorführung.
• Für unsere Kunden, für die Erhaltung unserer Arbeitsplätze in Deutschland und für unsere Umwelt.
Leider geht die Heißwasserbereitung in Kaffeevollautomaten einher mit unerwünschter Verkalkung von Durchlauferhitzer und Leitungen wodurch die Gerätefunktion eingeschränkt wird bis zum Totalausfall.
Wasserhärte – kurzer chemischer Exkurs
Der Chemiker fasst mit dem Begriff Wasserhärte die Konzentration von gelösten Ionen der Erdalkalimetalle im wesentlichen Calcium und Magnesium zusammen. Diese gelösten Stoffe können unter bestimmten Umständen unlösliche Verbindungen bilden und als Kalk ausfallen. Durch die Grundwasserpassage des Regenwassers werden diese Substanzen gelöst. Die Konzentration dieser Stoffe im geförderten Grundwasser hängt stark vom Untergrund ab und ist regional unterschiedlich.
Sehr vereinfacht ausgedrückt ist das im Regenwasser enthaltene Kohlendioxid in der Lage mit dem Kalk des Untergrunds eine lösliche Verbindung zu bilden. Im Grundwasser bildet sich dann das Kalk-Kohlensäuregleichgewicht.
Wird dieses Lösungsgleichgewicht verändert, beispielsweise beim Erhitzen, wird Kalk (Calcium- und Magnesiumkarbonat) als unlösliche Verbindung wieder ausgeschieden und lagert sich im Kaffeevollautomaten ab.
Interessanterweise ist genau diese Reaktionsgleichung für alle Lebewesen von geradezu existentieller Bedeutung. In unserem Blut sorgt genau dieses Kalk-Kohlensäuregleichgewicht, da es als sogenanntes Puffergemisch wirkt dafür, den pH-Wert des Blutes konstant zu halten um für lebenswichtige biochemische Reaktionen notwendige Bedingungen zu schaffen. Aufgrund der Temperaturabhängigkeit dieses Gleichgewichts bilden sich leider die unerwünschten Ablagerungen bei der Bereitung von Heißwasser.
Einheiten der Wasserhärte | ||
---|---|---|
Härtebereich | ° deutscher Härte | mg/l Calcium gerundet |
1 (weich) | 0 - 7 | 0 - 45 |
2 (mittel) | 7 - 14 | 45 - 90 |
3 (hart) | 14 - 21 | 90 - 135 |
4 (sehr hart) | über 21 | über 135 |
In Kundengesprächen wird hin und wieder erwähnt man verwende Mineralwasser aus Flaschen für den Betrieb des Kaffeevollautomaten, um eine Verkalkung zu verhindern. Unsere Standardantwort ist in diesem Fall immer, die Analysedaten des Mineralwasseretiketts zu beachten. Mineralwasser aus Flaschen ist nicht immer weicher als Leitungswasser. Wir haben in der dritten Spalte die Wasserhärte näherungsweise in die Konzentration an Calcium umgerechnet. Anhand der Tabelle lässt sich die Wasserhärte des Leitungswassers mit den Angaben auf den Etikett des vergleichen. Nur wenn das verwendete Mineralwasser deutlich weniger Wasserhärte als Leitungswasser enthält, macht die Verwendung durch die höheren Kosten Sinn.
In jedem Fall muss stilles Wasser ohne Kohlensäure verwendet werden.
Die Erfahrung aus unserer Werkstatt zeigt, dass man auch bei Verwendung von Wasserfiltern nicht komplett auf Entkalkung verzichten sollte. Das gefilterte Wasser enthält immer noch einen Rest der Wasserhärte der sich im Gerät ablagert. Wasserfilter verzögern die Kalkablagerung stark aber verhindern diese nicht vollständig. Bei den meisten Jura-Geräten stellt der Benutzer über das Kundenmenü ein, ob Filter verwendet werden. Daraufhin wird der Benutzer in Abhängigkeit von verbrauchtem Wasser und der eingestellten Wasserhärte aufgefordert den Filter zu wechseln. Eine Aufforderung zur Entkalkung erscheint dann bei manchen Geräten überhaupt nicht. Diese erscheint nur wenn die Filteroption ausgeschaltet ist.
Da ein Wasserfilter kein destilliertes Wasser produziert, sondern die Wasserhärte nur reduziert, findet in den Geräten die Verkalkung statt. Durch den Filter wird dieser Effekt vermindert und verzögert aber nicht komplett unterbunden. Wir empfehlen in diesem Fall eine manuelle Entkalkung ohne Entkalkungsprogramm alle 6 Monate.
• Wasserfilter aus dem Wassertank entnehmen
• Entkalkungsmittel in den Wassertank, vorgeschriebene Füllhöhe einhalten, entweder Markierung am Tank oder Volumenangabe für Entkalkerflüssigkeit
• ausreichend großes Gefäß unterstellen, größer als Volumen Entkalkerflüssigkeit
• Automatisches Entkalkungsprogramm der Maschine starten
• Den Vorgang mit mehrminütigen Wirkpausen des Entkalkers läuft dann bis zur Entleerung des Tanks. Gesamteinwirkungsdauer 20 bis 30 Minuten.
• Erste Stufe des Entkalkungsvorgangs ist beendet.
• Wassertank reinigen und mit Wasser füllen, Filter wieder einsetzen und Spülvorgang starten.
• Nach Beenden des Spülprogramms Innenraum, Abtropfschale und Satzbehälter reinigen.
• Wasserfilter aus dem Wassertank entnehmen
• Entkalkungsmittel in den Wassertank , notwendige Füllhöhe zum Betrieb, Tank muss nicht vollständig gefüllt sein
• Alle Funktionen wo Wasser hinfließen kann manuell starten (Teewasser, Brühgruppe spülen, Cappuccinatore spülen).
• Den Vorgang mit mehrminütigen Wirkpausen des Entkalkers mehrmals wiederholen. Gesamteinwirkungsdauer 20 bis 30 Minuten.
• Sauberen Entkalker ohne Feststoffe aus dem Auslauf kann man in den Wassertank zurückkippen, da nur ein Bruchteil des Wirkstoffes bei einem Durchlauf verbraucht wird. So kommt man mit weniger Entkalker aus, schont den Geldbeutel und die Umwelt.
• Wassertank gut spülen und mit Wasser füllen, Filter wieder einsetzen.
• Je 2 mal alle obigen Spülfunktionen mit Frischwasser ausführen um alle Entkalkerreste aus dem Gerät zu spülen.
Hier ist es schwierig eine pauschale Zeitangabe zu nennen. Die Notwendigkeit des Entkalkens hängt von der Wasserhärte, den Nutzungsgewohnheiten, Verwendung von Wasserfiltern und vom Typ des Kaffeeautomaten ab.
Die meisten Geräte verfügen über eine integrierte Entkalkungsüberwachung. Daher ist es wichtig, die werksseitig eingestellte Wasserhärte zu überprüfen und gegebenenfalls die eigene Wasserhärte einzustellen. Daraufhin erscheint aufgrund der eingestellten Wasserhärte nach einer definierten Menge an Wasserdurchfluss die Aufforderung zur Entkalkung. Es gibt keine sensorische Überwachung der Verkalkung, sondern der Zeitpunkt wird von der Elektronik statistisch hochgerechnet.
Sobald das Entkalkungsintervall erreicht wurde, werden Sie mittels einer Anzeige am Gerät aufgefordert zu entkalken. Kalkablagerungen reduzieren die Lebensdauer wichtiger Bauteile wie Durchlauferhitzer, Dichtungen und Ventile, weshalb man auf die Meldung auch reagieren sollte. Im Zweifel lieber früher entkalken als zu spät. Die regelmäßige Entkalkung erhöht die Lebensdauer Ihres Gerätes. Fehler, die durch eine Verkalkung auftreten, sind auch nicht durch die Herstellergarantie abgedeckt.
Einfache Geräte haben keine automatische Anzeige, bei normaler Nutzungshäufigkeit und Härtebereich 3 ( 15° - 21° dH) wie er im Rhein-Main-Gebiet vorkommt empfiehlt Saeco die Entkalkung alle 2 Monate ohne Wasserfilter oder alle 6 Monate mit Wasserfilter.
Bei Nichtgebrauch empfehlen wir, das Gerät immer auszuschalten um die Bildung von Kalkablagerungen zu minimieren. Die regelmäßige Entkalkung verhindert Ablagerungen, die Temperaturregelung beim Brühen ist genauer, Dichtungen bleiben länger elastisch. Sie ersparen sich Folgekosten durch Reparaturen, sparen Strom und Geld.
Grundsätzlich sollten Sie ausschließlich Entkalker verwenden, der für die Verwendung in Kaffeevollautomaten beworben wird. Diese Produkte enthalten Zitronensäure als Wirkstoff entweder in fester Form als Tab oder Pulver oder schon fertig im Wasser gelöst als Flüssigkeit. Einige Produkte haben auch einen Farbindikator, der anzeigt ob noch genügend Wirkstoff aktiv ist. Wir führen geeignete, speziell für uns produzierte Produkte.
Keinesfalls darf Essig als Entkalker verwendet werden, da dieser Gummidichtungen angreift und der starke Eigengeruch im Gerät bleibt!
Es gibt auch wenige Produkte die auf Amidosulfonsäure als Wirkstoff basieren und als Intensiv- oder Schnellentkalker beworben werden. Amidosulfonsäure wirkt auf jeden Fall schneller und aggressiver als Zitronensaure muss aber im Umgang mit mehr Umsicht eingesetzt werden. Zitronensäure ist in jeder Limonade enthalten und im Umgang wesentlich unproblematischer. Man braucht nur etwas mehr Geduld.
Alle Hersteller von Kaffeevollautomaten empfehlen spezielle Wasserfilter für den Betrieb ihrer Geräte. Das Ionenaustauscher-Granulat der Filter reduziert die Wasserhärte und verzögert die Verkalkung.
Alle Wasserfilter für Kaffeevollautomaten haben das gleiche Konstruktionsprinzip. In einem Kunststoffgehäuse befindet sich Ionenaustauschergranulat und beim Ansaugen durch die Pumpe fließt das Wasser durch den Filter ins Gerät. Die härtebildenden Calcium- und Magnesiumionen werden dabei gegen Natriumionen ausgetauscht. Natriumverbindungen bleiben gelöst und bilden keine Ablagerungen beim Erhitzen. In manchen Wasserfiltern befindet sich außerdem Aktivkohle um organische Verbindungen zu binden und den Geschmack zu verbessern.
Für Saeco Kaffeemaschinen werden Wasserfilter angeboten:
• Wasserfilter "Intenza" passend für Modelle der Produktlinien Primea, Talea, Odea und Nina sowie den Modellen Royal und Incanto, deren Wassertank mit einem BRITA® Aufkleber gekennzeichnet ist
• Wasserfilter "Best Cup" passend für Royal Office und Aulika
• Wasserfilter "AquaClean" Maschinen, die kompatibel sind, verfügen über einen AquaClean Aufkleber auf dem Wassertank. Kein Entkalken für bis zu 5.000 Tassen bei 8 maligen Filterwechsel.
Für Jura Kaffeemaschinen werden Wasserfilter angeboten:
• Wasserfilter "Claris White" weißes Gehäuse, passend für entsprechende Halterung im Wassertank
• Wasserfilter "Claris Blue" hellblaues Gehäuse, passend für entsprechende Halterung im Wassertank
• Wasserfilter "Claris Smart" graues Gehäuse, passend für entsprechende Halterung im Wassertank. Ausgestattet mit RFID-Chip
Für DeLonghi Kaffeemaschinen werden Wasserfilter angeboten:
• Wasserfilter "Wasserfilter SER3017" passend für Geräte der ECAM-Reihe und Kombigeräte BCO420 - BCO410
• Wasserfilter "Wasserfilter DLS C002" passend für alle DeLonghi Kaffeemaschinen mit Wasserfilter
Für alle Kaffeemaschinentypen werden Wasserfilter-Kissen angeboten:
• Wasserfilter-Kissen "BWT" werden einfach in den Wassertank eingelegt
Nach unserer Reparaturerfahrung empfehlen wir bei Wasserfiltern die Verwendung der original Herstellerprodukte. Kompatible No-Name Filter verursachen viel häufiger Probleme bei der Gerätefunktion. Die Pumpen von Kaffeevollautomaten sind in der Lage sehr hohe Drücke aufzubauen bekommen aber Probleme beim Ansaugen des Wassers durch verstopfte Wasserfilter. Auch bei wiederbefüllbaren Wasserfiltern kommt es vor, dass sich die Filtermaterialien, die das Austauschergranulat zurückhalten sollen über längeren Gebrauch zusetzen und die Funktion der Pumpe beeinträchtigen.
Leitungswasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel, dennoch können Wasserfilter die Eigenschaften des Leitungswassers für die Verwendung in Kaffeemaschinen verbessern:
• Die Wasserhärte (Calcium- und Magnesiumionen) des Leitungswassers wird vermindert und die Entkalkungszyklen verlängert.
• Der Gehalt an freiem und gebundenem Chlor wird reduziert.
• Der Gehalt an Blei oder Kupfer im Leitungswasser, der durch entsprechende Hausinstallationen vorhanden sein kann, wird vermindert.
Anwendungshinweise für Wasserfilter:
• Nicht in Wasser über 60°C betreiben.
• Nur in Kaffeemaschinen betreiben, die regelmäßig benutzt werden. Gefahr von Verkeimung.
• Wenn die Kaffeemaschine 20 Tage nicht benutzt wurde, sollte der Filter gewechselt werden. Gefahr von Verkeimung und Verklebung des Granulats.
• Neue Filter nach dem Einsetzen und vor dem ersten Kaffeebezug vollständig mit Wasser füllen. Entweder mit automatischem Filter-Aktivierungsprogramm des Geräts oder durch manuelle Entnahme über die Heißwasserfunktion. Wird der Filter ohne diese Vorbehandlung im Wassertank aufgesteckt, kann es beim Kaffeebezug vorkommen, das kein Wasser angesaugt werden kann und das Gerät mit der Meldung "Entlüften" oder "System füllen" abbricht.
• Hat das Gerät keine automatische Überwachungsfunktion, sollte der Filter nach 90 Tagen oder nach ca. 100 - 120 Litern Wasserdurchfluss gewechselt werden. Diese Angaben beziehen sich auf den Wasserhärtebereich 3 ( 20° dH) des Rhein-Main-Gebiets.
• Die meisten Geräte haben eine automatische Überwachungsfunktion und zeigen den richtigen Zeitpunkt für den Filterwechsel an.
Die Erfahrung aus unserer Werkstatt zeigt, dass man bei regelmäßiger Verwendung von Wasserfiltern nicht komplett auf Entkalkung verzichten sollte. Bei den meisten Geräten stellt der Benutzer über das Kundenmenü ein, ob Filter verwendet werden. Daraufhin wird der Benutzer in Abhängigkeit von verbrauchtem Wasser und der eingestellten Wasserhärte aufgefordert den Filter zu wechseln. Bei aktivierter Filteroption erscheint die Aufforderung zur Entkalkung bei manchen Geräten nicht. Diese erscheint nur, wenn die Filteroption ausgeschaltet wurde. Da ein Wasserfilter kein destilliertes Wasser produziert, sondern die Wasserhärte nur reduziert, findet im Gerät trotzdem Kalkablagerung statt. Durch den Filter wird dieser Effekt vermindert und verzögert aber nicht komplett beseitigt.
Wir empfehlen in diesem Fall eine manuelle Entkalkung ohne Entkalkungsprogramm oder per Programm nach Deaktivierung der Filteroption.
Die Erfahrung zeigt: es gibt zahlreiche Einflussfaktoren für eine optimale Milchschaumqualität. Damit beim Cappuccino die Milch und nicht der Anwender schäumt, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt:
Dies ist vom technischen Aufbau das einfachste Prinzip: Aus einem Metallrohr tritt aus mehreren feinen Düsen unter hohem Druck Dampf aus.
Dieses Aufschäumprinzip kennt man von den professionellen Kaffee-Bar Siebträgergeräten. Der Barista hat eine Metallkanne mit Milch, schäumt kurz mit Heißdampf auf und kippt den Milchschaum in die Tasse. Die Verwendung einer Metallkanne beim Aufschäumen ist wichtig, da die Temperatur der Milch beim Aufschäumen nicht über 60 Grad steigen darf. Der Barista hält die Kanne nicht am Griff , sondern in der Hand und erfühlt die optimale Temperatur. Wenn man die Metallkanne nicht mehr halten möchte ist die Temperatur genau richtig bei 60 Grad. Der Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Zu der Temperatur später mehr.
Im Haushaltsbereich findet man das Prinzip bei Siebträgermodellen aber nicht bei Kaffeevollautomaten. Das perfekte Aufschäumen mit der Dampf-Lanze ist nicht einfach. Eine gute Anleitung findet man im Kaffee-Wiki.de.
Zur Grundausstattung eines Kaffeevollautomaten gehört eine Aufschäumdüse. Diese Konstruktion soll das manuell schwierigere Aufschäumen mit einer Dampf-Lanze für den unerfahrenen Bediener einfacher machen. Das System besteht aus zwei konzentrischen Rohren. Durch das innere Rohr wird Dampf eingeleitet und tritt durch eine feine Düse aus. Der durch das Venturi-Prinzip entstehende Unterdruck saugt Milch in das äußere Rohr. Als dritte Komponente der Mischung braucht es eine definierte Menge an Luft. Meist befindet sich oben am äußeren Rohr eine winzige Bohrung, um nicht zu viel Luft anzusaugen. Gerade diese winzige Bohrung wird beim Reinigen oft übersehen, ist mit Milchresten zugeklebt und die dritte Komponente Luft fehlt mit dem Resultat: Milchschaum schlecht. Am Ende der Aufschäumdüse werden Milch, Dampf und Luft in einer Kammer verwirbelt und fertiger Schaum tritt aus.
Soweit die Theorie, doch dem aufmerksamen Leser fällt jetzt ein Schwachpunkt dieses Systems auf. Die Milch wird ja aus dem gleichen Gefäß in die Aufschäumdüse gesaugt, wo sich der Schaum bilden soll und wir wissen, eine Milchtemperatur über 60 Grad verhindert eine gute Schaumbildung. Durch den eingeleiteten Dampf erwärmt sich die Milch sehr schnell und nach kurzer Zeit herrscht in der Mischkammer eine zu hohe Temperatur. Der häufigste Anwenderfehler mit diesem System ist die Milch "totzuschäumen". Das heißt viel zu lange zu schäumen und auf ein besseres Schaumergebnis zu hoffen, das leider nicht mehr kommt.
Ein zweiter Schwachpunkt dieses Systems sind die festgelegten Mischungsverhältnisse von Milch, Dampf und Luft. Entscheidend hierfür sind die verschiedenen Öffnungen in der Milchschaumdüse. Deshalb ist es wichtig regelmäßig die Milchschaumdüse zu zerlegen und gründlich zu reinigen. Ebenso wichtig ist es bei der Reinigung die Bohrungen nicht mit grobem Werkzeug zu erweitern, da sonst die Mischungsverhältnisse nicht mehr stimmen.
Diese Nachteile der Aufschäumdüse (diskontinuierliches Verfahren) versucht das nächste System (kontinuierliches Verfahren) zu vermeiden.
Schon das Wort klingt wie italienische Poesie. Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten diskontinuierlichen Aufschäum-Systemen, findet beim Cappuccinatore eine kontinuierliche Mischung aus Milch, Dampf und Luft statt. Am Kaffeevollautomat ist eine senkrechte oder waagerechte Düse zum aufstecken des Cappuccinatore außen am Gerät. Der austretende Dampf erzeugt auch hier einen Unterdruck, mit dessen Hilfe die Milch über einen Ansaugschlauch in die Mischkammer befördert wird. Zur Luftdosierung sind entsprechend feine Bohrungen, Gummilippen oder Ventile vorhanden. In der Mischkammer werden alle drei Komponenten verwirbelt und dann durch kleinere Öffnungen ausgegeben.
Der Cappuccinatore hat einen Regler für die angesaugte Milchmenge, womit sich die Temperatur und Mischung in der Mischkammer steuern lässt. Somit ist dieses System, richtig eingestellt in der Lage während des Aufschäumens die Temperatur in der Mischkammer knapp unter 60 Grad zu halten. Das Schaumresultat ist dadurch besser als mit einer Milchschaumdüse.
Oft gibt es am Regler zwei Einstellungen für Cappuccino oder Latte Macchiato. Bei Cappuccino wird mehr Luft zugemischt und voluminöserer Schaum erzeugt.
Auch für den Cappuccinatore gelten die gleichen Pflegehinweise wie für die Aufschäumdüse. Regelmäßig reinigen. Außerdem muss man aber genau auf die korrekte Montage und Dichtigkeit aller Teile des Cappuccinatore achten. Bei einer kleinen Undichtigkeit hat die Mischung zu viel Luft und zu wenig Milch mit entsprechend schlechtem Ergebnis.
Nachteil des Cappuccinatore ist der kurze Zeitraum zu Beginn des Aufschäumvorgangs bis sich optimale Mischungsverhältnisse eingestellt haben und Milchschaum noch nicht richtig produziert wird. Besser ist es, vor dem eigentlichen Aufschäumen der Milch den gleichen Vorgang kurz ohne Milch auszuführen. Dadurch ist das Aufschäumsystem optimal vorgeheizt und das anschließende Milchschäumen funktioniert am besten. Die meisten Kaffeevollautomaten mit Milchschaumdüsen lassen sich mit dem passenden Cappuccinatore nachrüsten.
Bei einfacheren Geräten muss die Tasse nach dem Schäumen einmal per Hand unter den Kaffeeauslauf versetzt werden um den Cappucccino oder Lattemacciato zu erhalten. Komfortablere oder auch One-Touch Geräte haben zwei Kaffeeausläufe oder der Cappuccinatore ist nahe genug am Kaffeeauslauf platziert um die Tasse nicht per Hand versetzen zu müssen.
Bei Milchkannen hat man dasselbe Funktionsprinzip wie beim Cappuccinatore. Kontinuierliche Mischung von Dampf, Milch und Luft. Das ganze Schaumsystem lässt sich mit einem Handgriff vom Kaffeevollautomat entnehmen und im Kühlschrank lagern. Alle Modelle mit Milchkanne haben eine One-Touch Funktion für Cappuccino und Latte Macchiato. Milch und Kaffee fließen nacheinander automatisch in die Tasse. Der einzige Nachteil ist der höhere Pflegeaufwand beim Reinigen einer Milchschaumkanne gegenüber den anderen Systemen. Es müssen mehr und größere Teile zerlegt und gereinigt werden.
Zur Schaumbildung benötigt man in der Flüssigkeit schaumstabilisierende Substanzen. Milch ist eine Emulsion aus Fett und Wasser, die durch Emulgatoren aus Eiweiß stabilisiert wird. Jedes Fett-Tröpfchen in der Milch ist außen mit einer emulgierenden Eiweißschicht umhüllt und bleibt gelöst. Die Eiweißmoleküle sind nicht symmetrisch. Ein Ende ist hydrophil, (wasserliebend) und das andere Ende ist hydrophob (wasserabstoßend) beziehungsweise lipophil (fettliebend).
Wird die Milch über 40° erhitzt, findet eine chemische Veränderung der Eiweiß-Bestandteile statt. Die Fett-Emulsion wird aufgespalten und statt Fett-Tröpfchen werden Luftblasen umhüllt und stabilisiert. Die Eiweiße besitzen nun schaumstabilisierende Eigenschaften und können feine Luftblasen in der Flüssigkeit für kurze Zeit binden. Steigt die Temperatur der Mischung über 60° Grad findet eine weitere Veränderung statt. Dann vermindert eine Gerinnung der Eiweißbestandteile die schaumbildende Wirkung. Damit hat man einen relativ schmalen Temperaturkorridor für den perfekten Milchschaum. Beim Aufschäumen sollte möglichst mit kalter Milch gearbeitet werden damit die Temperatur des Schaumgemisches während des Vorgangs 60 ° Grad nicht überschreitet.
Bei der Dampf-Lanze und Milchschaumdüse lässt sich durch Verwendung von Aufschäumkannen aus Metall die maximale Temperatur gut erfühlen. Bis 60° Grad lässt sich ein Metallgefäß noch anfassen. Hat man das Gefühl, das Gefäß sei zu heiß, um es noch zu halten, hat man genau 60° Grad erreicht. Bei Verwendung eines Cappuccinatore wäre ein Thermometer optimal, um durch Regelung der Milchzufuhr die Temperatur optimal auf 60 Grad einzustellen.
Trifft Dampf auf eine kalte Oberfläche, reduziert sich das Volumen dramatisch durch Kondensation zu Wasser. Diese als Falschdampf bezeichnete, physikalische Eigenschaft bereitet am Anfang des Aufschäumvorgangs Probleme. Bis das Gerät die nötige Dampfmenge liefert und alle Teile des Aufschäumsystems die notwendige Temperatur erreicht haben damit dort nichts mehr kondensiert, ist das Schaumergebnis nicht optimal. Besser ist es, vor dem eigentlichen Aufschäumen der Milch den gleichen Vorgang kurz ohne Milch auszuführen. Dadurch ist das Aufschäumsystem optimal vorgeheizt und das anschließende Milchschäumen funktioniert am besten.
Jetzt wird es wissenschaftlich: Wie bei vielen Dingen gibt es eine gute und eine schlechte Seite der Medaille. Die im vorigen Abschnitt als schlecht für das Schäumergebnis beschriebene Kondensation des Dampfes hat auch etwas Gutes. Nachdem das Dampfleitungssystem heiß genug, ist findet die Kondensation des Dampfes während des Aufschäumens in der Milch statt. Beim Aufschäumen muss die Milch in der Mischkammer in Sekundenbruchteilen auf 60° Grad erwärmt werden. Das schafft nur einer: die Verdampfungsenthalpie.
Vereinfacht bezeichnet der Physiker mit Enthalpie eine "versteckte" Energiemenge. Das erlebt man tagtäglich, ist sich aber der Tragweite dieses Prozesses nicht bewusst. Stellt man einen Topf mit Wasser auf die Herdplatte und erhitzt bis zum Siedepunkt, wird der Topf nicht heißer als 100° obwohl man stundenlang kocht. Wohin verschwindet die ganze Heizenergie? Nun, die teure Energie aus Gas und Strom spielt einfach Verstecken.
Verdampft man 1 kg Wasser von 100 Grad in 1 kg Dampf von 100 Grad, ändert man die Temperatur nicht, aber braucht dazu 540 Kilokalorien bzw. 2300 kJoule. Mit dieser Energiemenge könnte man etwa 7 Liter Wasser von 20° auf 100° erhitzen. Nun sagen Physiker Energie könne niemals verloren gehen. Das stimmt auch hier, weil durch die Kondensation des Dampfs genau das umgekehrte passiert: die vorher verschwundene Energie erscheint aus dem Nichts wieder und zwar extrem schnell. Genauso schnell wie die Kondensation stattfindet, wird diese sehr große bisher versteckte Energiemenge als Wärme schlagartig wieder frei. Nur dadurch kann beim Aufschäumen die Milch in der Mischkammer innerhalb von Sekundenbruchteilen von 5° auf 60° erhitzt werden.
Übrigens gäbe es ohne diesen Effekt sicher kein Leben auf der Erde, wie wir es kennen. In einem Kubikkilometer Luft sind ca. 10000 - 20000 Tonnen Wasser gelöst (10 - 20 Gramm pro Kubikmeter). Das sieht man entweder als Wolke (Wasser) oder man sieht es nicht (Dampf). Wir wollen nicht zu sehr in Detail, gehen aber man kann erahnen, welche Energiemengen in der Atmosphäre verschoben werden, wenn 10000 Tonnen Wasser bei Punkt A verdampft werden und an Punkt B als Wolke wieder erscheinen und die Verdampfungsenthalpie freisetzen. Ist es an einem Punkt der Erde zu warm, wird die Wärme einfach im Wasserdampf versteckt. Ist es irgendwo zu kalt, erscheint eine Wolke oder es regnet. Deshalb werden wir tagsüber nicht gebraten und erfrieren nicht in der Nacht.
Alle Teile des Milchaufschäumers sollten nach Gebrauch oder mindestens wöchentlich korrekt gereinigt werden. Dazu in alle Einzelteile zerlegen und anschließend unter heißem Wasser reinigen. Achten Sie darauf, dass alle Öffnungen und Verbindungen von Fett- und Eiweiß-Ablagerungen befreit sind. Hierzu können auch spezielle Milchreinigungsmittel verwendet werden, die anstatt Milch angesaugt werden. In den Bedienungsanleitungen der einzelnen Geräte wird dies erläutert. Sie können auch die milchführenden Teile für ein paar Stunden in warmes Spülwasser einlegen und danach mit klarem Wasser abspülen. Dadurch werden verklebte Milchrückstände besser gelöst. Dabei ist darauf zu achten Bohrungen und Gummiteile nicht zu erweitern um die Dichtigkeit zur erhalten. Nach mehrjährigem Gebrauch müssen diese Teile für die einwandfreie Funktion ausgetauscht werden.
Einige meinen, perfekter Milchschaum müsse fest sein. Ein solcher starrer Milchschaum, auch gerne als "Bauschaum" bezeichnet, ist aber nicht das, was man wirklich darunter versteht. Milchschaum muss cremig und viskos sein und nicht fest.
In Rohmilch und Frischmilch sind Fett-Tröpfchen so groß, dass ein Teil des Fettes trotz der Emulgatoren sich als Rahm an der Oberfläche abscheidet. Diese Sorten haben ausreichend hohen Fettgehalt, doch lassen sie sich nur schwer aufschäumen. Es mangelt an einer homogenen Emulsion, die zum Milch aufschäumen notwendig ist. H-Milch wird in den Molkereien homogenisiert, um die Trennung von Fett und Wasser in der Verpackung zu vermeiden und ist deshalb besser zum Aufschäumen geeignet.
Bei H-Milch mit 1,5% oder 0,5% Fett wurde beim Entfetten des Fettes auch das anhaftende Milcheiweiß mit entfernt und weniger schaumstabilisierende Wirkstoffe stehen zur Verfügung.
Am besten zum Aufschäumen eignet sich kalte H-Milch mit 3,5% Fettanteil.
Welche Kaffeemaschine soll ich kaufen: Kaffeevollautomat, Kapsel- oder Pad-Maschine, Siebträgergerät oder die klassische Kaffeemaschine zum Aufbrühen von Filterkaffee. Unsere Zusammenstellung erklärt die Unterschiede und hilft bei der Entscheidung:
Der Konsum von Kaffee ist in Deutschland seit Jahren höher als der von Mineralwasser und Bier. Dieser offensichtlichen Leidenschaft für den braunen Muntermacher kann auf vielfältige Weise nachgegangen werden, die Auswahl an Kaffeemaschinen ist riesig. Dennoch lassen sich verschiedene Gerätetypen unterscheiden: Portionsmaschinen mit Pads oder Alukapseln für die schnelle Tasse, Siebträger für anspruchsvolle Experten, Maschinen für große Mengen sowie Vollautomaten.
Als erstes sind zwei wichtige Fragen zu beantworten:
Wie viele Tassen soll das Gerät pro Tag zur Verfügung stellen?
Wie viel Zeit darf die Produktion einer Tasse Kaffee kosten?
Hier gibt es schon Unterschiede zwischen dem privat genutzten Gerät, das morgens ein oder zwei Tassen und dieselbe Menge vielleicht nochmal am Abend liefern soll, und einer Büromaschine, die stündlich mehrere Tassen liefern muss und das bei kurzzeitig größerem Bedarf, wie er zum Beispiel in der Frühstückspause und beim Meeting auftritt.
Bevorzugtes Produkt - Trinke ich lieber Kaffee, Cappuccino oder Latte-Macchiato
Bedienungsfreundlichkeit - Muss ich zuerst die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen um Kaffee zu kochen
Platzbedarf des Geräts - klein ist nicht immer gut
Design des Geräts - schön kann, muss aber nicht immer gut sein
Umweltaspekt – Herstellung, Müllproduktion, Stromverbrauch und Langlebigkeit des Geräts
Aufwand Zeit und manueller Aufwand pro Produkt - Ist der Kuchen schon aufgegessen bevor die erste Tasse Kaffee gemacht ist
Pflegeaufwand des Geräts - Pflege ist wichtig und notwendig, aber bitte kein Kaffee-Tamagotchi
Kosten für Anschaffung und Betrieb - die Betriebskosten sind höher oder auch niedriger als man vermutet
Die Anschaffungs- und vor allem die laufenden Betriebskosten einer Kaffeemaschine sind ebenfalls zu beachten. Wasser- und Energieverbrauch, Kosten für Entkalker, Reinigungsmittel, Milch spielen hier jedoch eher eine untergeordnete Rolle. Der wichtigste Kostenfaktor ist die verwendete Kaffeebohne, Pulver, Kapsel oder Pad. Gleichzeitig ist der verwendete Kaffee auch die wichtigste Grundlage für die Geschmacksqualität der fertigen Tasse.
Ein optimales Produkt ist das Ergebnis einer langen Herstellungskette: optimaler Anbau und Rohkaffee – optimale Röstung – möglichst kurze Lagerzeit – optimale Mahlung – optimales Brühsystem. Aus minderwertigen Chargen des Rohstoffs „Kaffeebohne“ kann auch die aufwändigste Maschine keinen guten Kaffee brühen. Preiswerte Kaffeebohnen sehen ungleichmäßig aus. Auch ist der Anteil von Fremdkörpern in den Bohnen wie Steinchen und Holzstücken statistisch höher, was zu Beschädigungen des Mahlwerks führen kann.
Kaffee ist ein Genussmittel und es ist falsch an diesem Ende zu sparen, nur aus besten Kaffeebohnen entsteht ein wirklich guter Kaffee. Teuer bedeutet jedoch nicht automatisch gut. Das sicherste Qualitätsmessinstrument ist unsere Nase. Riechen Sie an einer frisch geöffneten Verpackung und Sie wissen, ob der Kaffee schmeckt. Nehmen Sie sich die Zeit zum Experimentieren und Verkosten. Es geht keineswegs nur um geschmackliche Nuancen, sondern um große, auch für Einsteiger klar wahrnehmbare Qualitätsunterschiede. Daher lautet der wichtigste Tipp: Lassen Sie es sich schmecken!
Die Preisunterschiede pro Tasse Kaffee zwischen den einzelnen Zubereitungssystemen sind hoch. Während man sich bei Kaffeevollautomaten und Siebträgern bei 15 Cent Bohnenkosten pro Tasse schon im Premium Segment bewegt oder Handelszusätze wie Bio oder Fair-Trade bekommt, erhalten Sie beim Kapsel-System noch nicht einmal die Basisversion. Die folgende Tabelle geht von durchschnittlichen Portionskosten aus. Abweichungen nach unten (Discounter) oder oben (Premium) sind möglich.
Kaffeekosten pro Tasse | |||||
---|---|---|---|---|---|
Zubereitungssystem | Kosten/Tasse | Mittelwert/Tasse | Kosten Tag 5Tassen/Tag | Kosten Monat 5Tassen/Tag | Kosten Jahr 5Tassen/Tag |
Vollautomat | 0,10 - 0,20 € | 0,15 € | 0,75 € | 22,50 € | 270 € |
Siebträger | 0,15 - 0,25 € | 0,20 € | 1,00 € | 30,00 € | 360 € |
Pads | 0,25 - 0,40 € | 0,32 € | 1,60 € | 48,00 € | 576 € |
Kapseln | 0,42 - 0,52 € | 0,47 € | 2,35 € | 70,50 € | 846 € |
klassisch aufbrühen | 0,06 - 0,16 € | 0,12 € | 0,60 € | 4,20 € | 220 € |
Es zeigen sich große Unterschiede in den Kostensummen je nach verwendetem Zubereitungssystem, gerade wenn man von mehrjähriger Verwendungsdauer des Geräts ausgeht. Wer Geld sparen will, sollte sich nicht ausschließlich von den niedrigeren Anschaffungspreisen einer Kaffeemaschine mit Kapseln oder Pads Portionssystem beeinflussen lassen. Wie bei Druckern und Druckerpatronen machen auch hier die Hersteller den größeren Gewinn mit dem Verkauf der Kapseln und Pads. Hat man erst mal ein Gerät eines Systems gekauft, muss während der gesammelten Lebensdauer des Geräts auf das Portionssystem dieses Herstellers zurückgegriffen werden. Damit ist man auch der Preisgestaltung des betreffenden Herstellers unterworfen. Bei Nespressokapseln gibt es zwar preisgünstigere Nachahmerprodukte, doch Tests zeigen, dass diese im Normalfall nicht an die geschmackliche Qualität des Originals herankommen.
Die obigen Zahlen relativieren den hohen Anschaffungspreis eines Kaffeevollautomaten bei regelmäßiger Benutzung und mehreren Tassen pro Tag. Über mehrere Jahre amortisieren sich die Anschaffungskosten eines Kaffeevollautomaten durch die niedrigeren Verbrauchskosten gegenüber Pad- oder Kapselsystemen bei gleichzeitig höherwertigem Endprodukt in der Tasse. In der folgenden Tabelle haben wir noch weitere Punkte zur Entscheidungshilfe aufgelistet:
Vor und Nachteile der Zubereitungssysteme (+++++ = gut , + = schlecht)
Zuberei-tungs-system | Kosten Anschaf-fung | Kosten Verbrauch | Umwelt | Aufwand und Zeit Tasse | Objektive Wertigkeit | Subjektive Wertigkeit | Produkt-varianten |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Vollautomat | + | ++++ | ++++ | +++++ | ++++ | ++++ | +++++ |
Siebträger | ++ | +++++ | +++++ | + | +++++ | +++++ | +++ |
Pads | +++++ | ++ | +++ | +++ | +++ | ++ | +++ |
Kapseln | ++++ | + | + | +++ | +++ | +++ | +++ |
klassisch aufbrühen | +++++ | +++++ | +++++ | +++ | +++ | ++ | + |
Aus unserer Sicht bietet der Kaffeevollautomat das beste Preis/Leistungsverhältnis bei der Kaffeezubereitung mit regelmäßiger Nutzung. Bei unregelmäßiger und seltener Nutzung kann eine Pad oder Kapselmaschine sinnvoller sein da die höheren Verbrauchskosten weniger ins Gewicht fallen und der Pflegeaufwand geringer ist. Mit diesem Grundwissen sollte die Entscheidung zum Neukauf eines oder Wechsel des Zubereitungssystems einfacher möglich sein:
Als erste Wahl für die schnelle und unkomplizierte Kaffeezubereitung empfehlen wir Vollautomaten. Je nach Ausstattung liefern sie Espresso, aber auch Cappuccino, Café Latte oder Latte Macchiato auf Knopfdruck. Vollautomaten sind einfach zu bedienen, bieten dank Milchschaumsystem, integriertem Mahlwerk und zahlreichen Einstellmöglichkeiten (Wassermenge, Kaffeemenge, Mahlgrad) und viele Variationsmöglichkeiten für den Benutzer. Kaffeegenießer schätzen zudem, dass sie ein höherwertiges Brühsystem als einer Kapsel- oder Padmaschine besitzen und die Kosten pro Tasse bedeutend niedriger sind. Vollautomaten eignen sich daher gut für Vieltrinker. Sie sind auch im Büro die bessere Alternative zum Einheitskaffee einer Filter-Kaffeemaschine. Jeder Mitarbeiter kann sich den Kaffee nach seinen persönlichen Vorlieben zubereiten. Allerdings sollte bedacht werden, dass Vollautomaten im Unterschied zu einer Kapsel- oder Padmaschine einen höheren Pflegeaufwand erfordern, angefangen von der regelmäßigen Entleerung des Satzbehälters, um Schimmelbildung zu verhindern, über das Milchsystem, das regelmäßig gereinigt werden muss, bis hin zur Brühgruppe selbst, die ebenfalls der sorgfältigen Pflege bedarf.
Doch auch bei der Auswahl des richtigen Vollautomaten gilt es, Details zu beachten und wichtige von unnötigen Ausstattungsmerkmalen zu unterscheiden.
Eine Kapselmaschine bringt Komfort in die Kaffeezubereitung. Die Devise lautet, Geschmacksrichtung auswählen, Kapsel einlegen, warten und den Espresso oder Kaffee genießen. Doch der Komfort hat einen hohen Preis und produziert eine Menge Müll. Das Öko-Institut empfiehlt grundsätzlich, bei der Kaffeezubereitung solche Maschinen zu wählen, die so wenig Abfall wie möglich produzieren und wenig Strom verbrauchen. Deshalb sind die Kapselautomaten vor allem im Vergleich zu herkömmlichen Kaffeemaschinen in ihren Umweltauswirkungen in jedem Fall schlechter zu beurteilen. In der Ökobilanz schlagen vor allem die Kapseln negativ zu Buche. Grob gilt: je schwerer eine (leere) Kapsel ist, umso umweltrelevanter ist sie. Dennoch sind die Kapselautomaten im Trend – ihr Marktanteil liegt bei etwa einem Viertel. Und es gilt das Richtige aus vielen konkurrierenden Kapsel-Systemen zu wählen.
Eine Kaffeepad-Maschine verspricht den Komfort der Kapsel-Systeme zum etwas günstigeren Preis. Doch liefern Kaffeepads gegenüber Kapseln die gleiche Qualität des Produktaromas? Handelt es sich am Ende nur um schön verpackten Filter-Kaffee?
Liegt der Fokus auf höchste Qualität bei der Espressozubereitung und der Vervollkommnung der Fähigkeiten als Barista, ist eine Siebträger-Maschine die richtige Wahl. Mit diesem System ist die beste Produktqualität der betrachteten Zubereitungssysteme möglich aber mit sehr eingeschränkter Produktvielfalt. Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato sind möglich. Allerdings nur mit entsprechendem Zeitaufwand und dem notwendigen Wissen um die richtigen Handgriffe. Es gibt große Unterschiede in Preis und Leistung und die Anschaffung einer hochwertigen Kaffeemühle ist Pflicht, da kein waschechter Barista vorgemahlenes Kaffeepulver in die Hand nimmt.
Kennen Sie noch das angenehme Gefühl aus Kindertagen: Pfeifender Wasserkessel, anschließender Kaffeeduft und dann die Erwachsenen in ruhiger Runde. Wer wie ich auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, kennt noch genau diese Momente, die Ruhe, Entspannung und Kaffee verbinden. Der Kauf einer konventionellen Kaffeemaschine bringt das leider nicht zurück, aber wer den Geschmack von Filterkaffee bevorzugt, für den stehen auch klassische Kaffeemaschinen zur Wahl, die nach dem altbewährten drucklosen Brühverfahren arbeiten. Auch hier gibt es auch halbautomatische Varianten mit integrierten Kaffeemühlen oder kombinierter Milchschaum-Zubereitung.
Um den passenden Kaffeevollautomaten zu finden, gibt es eine Reihe von Dingen, auf die man achten kann, um einen Fehlkauf gänzlich auszuschließen. Bevor man in den Laden geht und sich irgendeine Maschine kauft, die optisch nett ausschaut, sollte man sich überlegen, welche Dinge einem wichtig sind.
Zuallererst sollte man entscheiden, welche Kaffeesorten man trinken möchte. Wer gerne einen Latte Macchiato oder Cappuccino trinkt, der sollte auf einen Kaffeevollautomaten mit einer Milchdüse oder einen Milchbehälter achten, sodass Milchschaum bzw. heiße Milch produziert werden kann. Wird gerne und viel Kaffee getrunken, sollte auf die Leistung geachtet werden. Hier lohnt sich der Kauf einer teureren Maschine, da diese meist hochwertigere Materialien verbaut haben. Ist ein möglichst frisches Aroma besonders wichtig, dann sollte nur ein Kaffeevollautomat gewählt werden, der ein eigenes Mahlwerk hat, das die Kaffeebohnen direkt vor dem Brühvorgang mahlt.
Ein Kaffeevollautomat mit einem höhenverstellbaren Auslauf ist sinnvoll, wenn man seinen Kaffee gerne aus den typischen hohen Gläsern trinkt. So passt zwar unter jede Maschine eine Espressotasse, aber anders sieht es bei hohen Gläsern für einen Latte Macchiato aus. Nehmen Sie ein Kaffeeglas zum Kauf mit! Wichtig ist auch, ob sich der Kaffeevollautomat intuitiv bedienen lässt. Die meisten Kaffeemaschinen sind heutzutage mit einem Knopfdruck dazu zu bringen, Kaffee zu kochen. Ein grafisches Display kann dies besser symbolisieren, kostet dann aber meist auch mehr und ist nicht zwingend notwendig.
Je nach Typ sind auch die Unterhaltungskosten eines Kaffeevollautomaten nicht außer Acht zu lassen. Wie viel Strom braucht er? Welchen Wasserverbrauch muss man in Kauf nehmen und wie viel kostet der zu verwendende Kaffee? Dies alles sind Punkte, die bei der Kaufberatung im Fachgeschäft ins Gespräch kommen sollten.
Nach dem Aufbrühen kann kalter Kaffeetrester wegen seines hohen organisch gebundenen Stickstoff-Gehaltes noch gut als Garten-Dünger verwendet werden und soll Schnecken abhalten. Außerdem ist sein hoher Gehalt an Kalium, Phosphor und anderen Mineralstoffen gut für die Pflanzenentwicklung. Viele Gärtner schwören auch auf Kaffeesatz als Dünger. Eigene Erfahrungen bestätigen dies. In unserer Werkstatt fallen große Mengen Kaffeetrester an, die im Garten als Dünger verwendet werden und den hellen Lehmboden verbessern.
Der Kaffeevollautomat ist die einfachste Rundum-Sorglos-Lösung für den Kaffeegenuss. Bestimmte Ausstattungsmerkmale der Geräte beeinflussen Art und Qualität der Kaffee-Varianten. Unsere Tipps sollen helfen, sich in der Vielfalt der angebotenen Kaffeevollautomaten zurechtzufinden und das für die eigenen Zwecke beste Gerät zu finden.
Ist der Vollautomat mit allen Rohstoffen bestückt, erledigt er die Zubereitung der Kaffeevarianten auf Knopfdruck. Das eingebaute Keramik- oder Stahlkegelmahlwerk mahlt eine genau definierte Menge frischer Bohnen je nach gewünschtem Produkt. In der Brühgruppe erfolgt dann die Extraktion des Kaffeepulvers mit ca. 90 Grad heißem Wasser. Der Kaffee fließt in die bereitgestellte Tasse.
Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal der Brühgruppen aller Hersteller ist das Cremaventil. Im Gegensatz zum klassischen Handbrühverfahren erfolgt die Extraktion bei einem Kaffeevollautomat unter höherem Druck von 5 bis 8 bar. Das Cremaventil befindet sich ist im Auslauf der Brühkammer. Eine federbelastete Kunststoffkappe erzeugt einen künstlichen Widerstand bei der Extraktion, der durch den Pumpendruck überwunden werden muss. Resultat ist eine optisch schöne Crema auf der Oberfläche des fertigen Produkts.
An der Farbe und Konsistenz der Crema lässt sich die Qualität und der Zustand des Kaffeeautomaten und des verwendeten Kaffees ablesen. Im Idealfall hat die Crema eine ocker bis hellbraune Farbe und hat eine farbliche Marmorierung, da sich die Färbung während des Brühvorgangs ändert. Ist die Crema einfarbig und blass bis weiß ist entweder die Kaffeebohne qualitativ nicht gut, zu lange gelagert oder der Kaffeevollautomat bedarf einer Wartung. Vollautomaten bieten die Möglichkeit, die Menge an gemahlenen Kaffeebohnen zu variieren. Diese Kaffeepulvermenge wird nun mit verschiedenen, vorprogrammierten Mengen Wasser extrahiert.
Dabei entstehen verschiedene Kaffeespezialitäten die meist mit den entsprechenden italienischen Bezeichnungen versehen werden. Die wichtigsten sind:
• Ristretto – Espresso mit sehr wenig Wasser (15–20 ml statt der üblichen 25 ml)
• Espresso – üblicherweise nur als Caffè bezeichnet. (25 – 40 ml)
• Caffè doppio – doppelter Espresso
• Espresso lungo – Espresso bei dem die doppelte Wassermenge verwendet wurde Kaffee - ( 100 – 300 ml)
• Caffè americano - stark verlängerter Espresso, kommt dem deutschen Kaffee am nächsten
Vermischt der Vollautomat den Espresso mit Milchschaum oder heißer Milch in vorprogrammierter Reihenfolge bekommt man:
• Cappuccino – je ein Drittel Espresso lungo, heiße Milch und Milchschaum,
• Caffè Macchiato, auch Espresso Macchiato - Espresso mit ein wenig Milchschaum
• Latte Macchiato – wörtlich: „befleckte Milch“, aufgeschäumte warme Milch mit Espresso in der Mitte
• Caffè Latte – italienische Variante des Milchkaffee, je zur Hälfte heiße Milch und Espresso
Die Qualitätsunterschiede der im Handel angebotenen Kaffeevollautomaten hängen von den verwendeten Baukomponenten, Bedienkomfort, Programmiermöglichkeiten, einfacher Reinigung und Pflege ab.
Immer wieder wird von unseren Kunden die Frage gestellt: "Welche Kaffeemaschine von welchem Hersteller würden Sie kaufen?". Leider wissen wir die Antwort auch nicht genau. Aufgrund unserer langjährigen Praxis an vielen tausend Reparaturen unterschiedlicher Hersteller kennt man natürlich seine Pappenheimer. Das heißt bestimmte Fehler treten bei bestimmten Modellen gehäuft auf und bestimmte Konstruktionsdetails sind leider suboptimal gelöst. Es gibt aber auch das Gegenteil, wo ein bestimmtes Konstruktionsdetail perfekt konstruiert ist und Bauteile, die so gut wie nie kaputt gehen. Leider betrifft dies aber alle Hersteller und deren verschiedene Modelle. Jedes hat spezifische Vor- und Nachteile die von außen leider nicht zu sehen sind.
Die Espressozubereitung im Kaffeevollautomat basiert auf hohem Druck und exakt eingehaltenen Produktparametern wie Kaffeemenge, Mahlgrad, Brühtemperatur und Geschwindigkeit. Sieben bis zehn Gramm fein gemahlenes Kaffeepulver werden bei 5 bis 8 bar Druck und einer Wassertemperatur von 84 bis 90 Grad Celsius in rund 25 Sekunden extrahiert. Die Wassermenge beträgt dabei 20 bis 30 Milliliter beim Espresso. Je exakter ein Vollautomat Mengen, Druck und Temperatur einhalten kann, umso besser das Ergebnis. Zu grob gemahlenes Kaffeepulver, zu heißes Wasser, zu wenig oder zu viel Kaffeepulver, und der Espresso wird enttäuschen.
Dies setzt wiederum voraus, dass die Maschine entsprechend hochwertige Baukomponenten enthält. Sie muss in der Lage sein den erforderlichen Wasserdruck bereitzustellen, die Wasser und Kaffeemehl-Menge exakt zu messen und ihr Heizsystem muss die geforderte Temperatur schnell und exakt erreichen. Aus diesem Grund liefern teure Maschinen meist auch den etwas besseren Kaffee.
Im sehr preiswerten Segment der Hersteller muss das Gerät möglichst preisgünstig produziert werden und der Hersteller geht bei der Konstruktion Qualitätskompromisse ein. Im Hochpreissegment werden wiederum Dinge eingebaut die man rational nicht unbedingt braucht und die eher emotional die Wertigkeit erhöhen. Das richtige Gerät findet man meist im mittleren Preissegment zwischen 400 - 1000,-€. Solide und langlebig konstruiert, einfache durchdachte Bedienung, möglichst einfache Pflege, gut zu reparieren.
Die Bedienelemente sollten einfach, klar verständlich und leicht zu bedienen sein. Optische Ausstattung wie ein farbiger LCD-Bildschirm bei sehr teuren Geräten, wo man zuschauen kann wie sich eine Tasse in HD-Bildqualität mit Kaffee füllt sind zwar nett, aber überflüssig und machen das Gerät kompliziert und teuer ohne Verbesserung des Kaffees. Einfache klare Tasten und LCD Bildschirme sind Touchdisplays in der Bedienungsfreundlichkeit und Langlebigkeit überlegen.
Das gleiche Dilemma herrscht aber oft auch im preiswerten Produktsegment. Um ein sprachenspezifisches Display mit der entsprechenden Elektronik einzusparen arbeiten die Hersteller mit nonverbalen Symboldisplays. Alle Benutzerhandlungen werden als Symbolbilder angezeigt und manchmal müssen wir selbst in der Werkstatt die Bedienungsanleitung zu Rate ziehen, um ein bestimmtes Anzeigesymbol zu interpretieren. Wackelige Dreh/Drück-Regler oder kryptische Tastenbeschriftungen sollte man auch vermeiden.
Die teuersten Modelle innerhalb einer Produktfamilie des Herstellers bieten oft Zusatzfunktionen wie individuelle Rezeptprogrammierungen. Bei einigen Geräten lassen sich für mehrere Benutzer des Kaffeevollautomats individuelle Einstellungen festlegen. Meist betrifft die Menge und Reihenfolge von Kaffee, heißer Milch und Milchschaum. Es gibt auch ein Gerät mit Fingerabdrucksensor, das beim Einschalten die für die jeweilige Person programmierten Kaffeeprodukte automatisch wählt. Auch hier muss der Käufer der Kaffeemaschine entscheiden, ob solche Funktionen wichtig sind oder nicht.
Die neueste Entwicklung ist ein vernetzter Kaffeevollautomat. Die im Juli 2014 vorgestellte Philips/Saeco GranBaristo Avanti lässt sich per iPad App steuern und anpassen. Alle Optionen wie Kaffeestärke , Temperatur, Wasser- und Milchschaummengen lassen sich über die App einstellen.
Auch beim Punkt Bedienung ist man im mittleren Preissegment am besten aufgehoben.
Die meisten Hersteller bieten auch sehr klein gebaute Kaffeevollautomaten an. Aus unserer Erfahrung bei der Reparatur von Kaffeemaschinen sind diese Micromodelle bei Vollautomaten nicht zu empfehlen. Die Miniaturisierung in anderen Produktbereichen wie speziell bei elektronischen Bauteilen ist sinnvoll und schränkt die Leistungsfähigkeit nicht ein. In der Küche ist es natürlich wünschenswert möglichst wenig Arbeitsfläche an Standgeräte zu verschenken aber bei einem Vollautomat sollte man 30-40 cm Breite einkalkulieren.
Um bei diesem Geräten alle notwendigen Komponenten in ein kleines Gehäuse zu bekommen werden diese Komponenten nicht so optimal angeordnet und verbunden wie es in einem normal großen Gehäuse möglich wäre. Oder es sind Sonderkonstruktionen einzelner Baugruppen enthalten die von altbewährten Lösungen abweichen. Das macht diese Geräteklasse zwar klein aber unnötig kompliziert und aufwändiger in der Reparatur.
Art und Umfang der Milchschaumzubereitung ist ebenfalls ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf. Einfach ausgestattete Geräte bieten hier nur eine Dampfdüse, mit deren Hilfe sich die Milch in einem separaten Gefäß erhitzen und aufschäumen lässt. Wird bei der täglichen Benutzung kein oder nur selten Milchschaum gewünscht ist man mit solch einem einfacheren Gerät besser beraten. Die fehlenden Milchschaumkomponenten machen den Kaffeevollautomat einfacher in der Konstruktion, weniger fehleranfällig und preiswerter.
An Stelle der Dampfdüse tritt bei höherwertigen Vollautomaten ein Milchschaumbereiter, meist auch „Cappuccinatore“ genannt oder eine Aufschäumkanne. Strömender Dampf erzeugt in einer Venturi-Düse einen Unterdruck, der die Milch über einen dünnen Schlauch ansaugt und in einer Wirbelkammer mit einer genau definierten Mischung aus Dampf, Milch und Luft aufschäumt. Dabei gibt es noch zwei Bedienvarianten. Bei einem "One-Touch" Modell sind Schaumauslauf und Kaffeeauslauf so angeordnet, das beides in die Tasse läuft ohne diese versetzen zu müssen. Bei der einfacheren Variante sind Schaumauslauf und Kaffeeauslauf so angeordnet, dass die Tasse umgestellt werden muss. One-Touch ist bequemer und bei größerem Durchsatz eine erhebliche Zeitersparnis, etwa im Büro- oder Gastronomie-Einsatz.
In jedem Fall sollten Pflege- und Reinigungshinweise des Herstellers insbesondere für den Milchkreislauf aus hygienischen Gründen genau beachtet werden. Die Kaffeemaschinen mit Cappuccinatore haben meist automatisch ablaufende Reinigungsprogramme, bei denen mit Dampf und speziellen Milchschaumreinigungsmitteln unter großer Hitze gesäubert wird. Cappuccinatore lassen sich zerlegen und von Hand reinigen. Diese mechanische Reinigung kann man alle 6 Wochen durchführen und ist immer als erste Maßnahme zu empfehlen, falls die Milch nicht richtig aufgeschäumt wird. Oft sind festsitzende Milchreste in den feinen Kanälen des Cappuccinatore die Ursache.
Die Milch sollte aus hygienischen Gründen immer möglichst gut gekühlt sein. Mit gekühlter Milch erhält man auch besseren Schaum als bei Milch mit Zimmertemperatur. Grund ist das eingestellte Mischungsverhältnis von Dampf und Milch und die Chemie des Milcheiweißes. Entscheidend für die Stabilität und das perfekte Aussehen des Milchschaums sind die Eiweißbestandteile der Milch. Ab 40 Grad verändern sich diese Eiweißbestandteile, die bis dahin als Emulgator wirken, chemisch (Denaturierung) und die Emulsion zwischen Fett und Wasser wird aufgespalten. In diesem Zustand wirken die Eiweißbestandteile stark schaumstabilisierend. Steigt die Temperatur beim Aufschäumen aber weiter über 60 Grad, findet eine weitere chemische Veränderung der Eiweißbestandteile statt. Durch Verklumpen geht die schaumstabilisierende Wirkung wieder verloren. Deshalb besser immer mit gekühlter Milch schäumen.
Kaffeeautomaten liefern einen Kaffee mit dem geringsten Aufwand aller Kaffeesysteme. Um dies zu ermöglichen, muss man aber einen höheren Pflegeaufwand einplanen als bei anderen Systemen. Sinnvoll ist eine entnehmbare Brühgruppe, da sich diese besser reinigen lässt. Eine mechanische Reinigung per Hand ist gründlicher und schneller als Reinigungstabletten bei fest eingebauten Brühgruppen. Und reinigen sollte man Vollautomaten schon aus Hygienegründen regelmäßig und sorgfältig, denn feuchtes Kaffeemehl ist leider ein Nährboden für Schimmel. Gleiches gilt für die Auffangbehälter und -schalen für Kaffeesatz und Restwasser. Zudem verlängert die regelmäßige Pflege den Zeitraum, bevor die Maschine erstmals oder wieder in unsere Werkstatt muss. Auch auf regelmäßige Entkalkung der Kaffeemaschine ist zu achten.
Dem Thema Entkalken haben wir einen extra Beitrag gewidmet.
Ganz zu vermeiden ist die professionelle Wartung in einer Fachwerkstatt und gelegentliche Reparatur allerdings nicht. Je nach Nutzungsgewohnheiten sollte man damit rechnen, dass das Gerät zum Warten, Reinigen und Entkalken im Durchschnitt etwa alle zwei Jahre eine Werkstatt besuchen sollte. Diese Frequenz lässt sich allerdings senken, wenn man die geforderte Pflege-, Reinigungs- und Entkalkungszyklen möglichst einhält.
Wenn möglich, sollte man die gewünschte Maschine beziehungsweise deren Ergebnisse ohnehin vor dem Kauf einmal ansehen und in der Praxis ausprobieren. Ein guter Händler kann das Gerät genau erklären, wird dabei auch noch Tipps zu Bohnenauswahl und Feineinstellungen kennen, die ebenfalls hohen Einfluss auf das Ergebnis haben. Beim Online-Händler kaufen Sie die Kaffeemaschine ohne Beratung und es wird natürlich weniger gern gesehen, wenn man Haushaltsgeräte ausprobiert und dann zurückschickt.
Mit einer Siebträger-Maschine zelebrieren Sie die Zubereitung eines perfekten Espresso. Mit den nötigen Kenntnissen und der richtigen Ausstattung erhält man einen Espresso nahe am Original aus der Kaffee-Bar. Chrom, Kippschalter und analoge Anzeigen zeichnen diese Geräte aus.
Die Espressomaschine nach dem Siebträger-Prinzip ist in der Benutzung das Gegenteil von Vollautomaten oder Kapselmaschinen: Bei ihnen steht die manuelle Zubereitung eines perfekten italienischen Espresso im Vordergrund. Eine solche Maschine ist ein edles, robustes Werkzeug für Kaffee in Handarbeit. Hochwertige Siebträger bieten die Voraussetzung, den bestmöglichen Espresso zu brühen und sind oft eine Anschaffung fürs Leben.
Doch das geht nicht von selbst, erfordert viel Übung und von Ihnen die Bereitschaft, Zeit und Mühe zu investieren. Solche Maschinen eignen sich deshalb für Nutzer, die das Zubereiten einer Tasse Espresso zelebrieren und mit Recht stolz auf die Früchte ihrer Bemühungen sind.
Sollen im Restaurant, im Büro oder zu Hause in kürzester Zeit mehrere Gäste mit einem Espresso versorgt werden, ist die Siebträger-Maschine nicht die richtige Wahl. Bei Siebträgermaschinen wird das gemahlene Kaffeepulver von Hand in den herausnehmbaren Siebträger eingefüllt und mit einem sogenannten Tamper festgedrückt. Unter hohem Druck, den entweder eine elektrische Pumpe oder ein Handhebel erzeugt, erfolgt dann die Extraktion des Kaffeepulvers.
Der Umgang mit einem Siebträger bedeutet auch ständige Arbeit an der Optimierung des Ergebnisses. Durch Experimentieren und Veränderung von Bohnensorte, Mahlgrad, Festigkeit beim „Tampern“, Brühdruck, Temperatur und Wassermenge stehen reichlich Parameter zur Wahl, mit denen der angehende Barista – die Berufsbezeichnung für einen professionellen Kaffeezubereiter – experimentieren kann. Durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten der Brühparameter kann es einige Zeit dauern, bis Sie sich zum wirklich perfekten Ergebnis vorgearbeitet haben. Der Lohn der Mühe ist ein Espresso von einer Qualität, wie ihn Vollautomaten oder Kapselmaschinen nicht bieten können.
Die Siebträgermaschinen selbst lassen sich in drei Klassen einteilen. Diese Geräte arbeiten halbautomatisch: Eine Elektropumpe baut den Brühdruck auf, die Temperaturregelung erfolgt elektronisch. Sie setzen den Siebträger ein und starten auf Tastendruck die Espressozubereitung. Die Ergebnisse sind ordentlich – vorausgesetzt, Sie verwenden auch eine gute Kaffeemühle und hochwertige Kaffeebohnen.
Noch bessere Espresso-Ergebnisse liefern Modelle der Mittelklasse, die preislich etwa von 300 bis 700 Euro rangieren. Hier finden sich neben Halbautomaten auch Handhebel-Modell wie etwa die legendären Geräte von La Pavoni. Bei ihnen zählt zu den geforderten Fertigkeiten des Nutzers aber auch, durch gleichmäßiges Drücken des Handhebels den erforderlichen Brühdruck gleichmäßig über etwa 25 Sekunden aufrechtzuerhalten. Die meisten in der Mittelklasse angebotenen Geräte sind auch Halbautomaten, die aber mehr Einstellungsmöglichkeiten als Einstiegsmodelle bieten. Zudem bieten sie robustere Technik als Einsteigermodelle. Das wirkt sich direkt auf die Espressoqualität aus, denn so wird sichergestellt, dass ausreichend Brühdruck beim Kaffeemehl ankommt.
Oberhalb von 700 Euro beginnt bei Leistung und Anspruch die Oberklasse, wobei Highend-Modelle auch noch die 3.000-Euro-Marke durchbrechen können. Das sind allerdings Liebhaberstücke, die mit viel Handarbeit in Kleinauflagen produziert werden. Diese Maschinen perfektionieren die Eigenschaften der Mittelklassegeräte durch noch aufwändigere Verarbeitung, stabilere Auslegung und mehr manuelle Eingriffsmöglichkeiten. Ein Ausstattungsmerkmal dieser Spitzengruppe sind zwei Heizkreise. Sie gewährleisten, dass neben dem Heißwasser für die Espressobereitung auch Dampf fürs Aufschäumen von Milch ohne Wartezeit zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu den Einsteigermodellen erlaubt die viel stärkere Dampfleistung ein optimales Aufschäumen der Milch. Etwas preiswerter sind Einkreis-Systeme für perfekten Espresso, die zum Milchaufschäumen auf eine separate Lösung zurückgreifen.
Unentbehrliches Zubehör zum Siebträgergerät ist eine hochwertige Kaffeemühle, um frisch gemahlenes Pulver zu verwenden. Bei der Röstung des Rohkaffees entstehen die typischen Kaffeearomen und die für die Crema verantwortlichen Bestandteile. Leider sind beide Substanzklassen flüchtig oder werden durch Sauerstoff oxidiert. Perfekte Ergebnisse bei Geschmack und Crema erhält man deshalb mit gut geröstetem, hochwertigem Rohkaffee der möglichst kurz gelagert ist. Ungemahlene Bohnen konservieren die gewünschten Bestandteile länger als vorgemahlenes Pulver.
Gute Kaffeemühlen haben große Mahlscheiben aus Stahl, erzeugen eine reproduzierbare, gleichmäßige Korngrößenverteilung und erhitzen beim Mahlvorgang die Bohnen möglichst wenig.
Der Kauf eines Kaffeevollautomaten ist keine einfache Sache - soll doch das Gerät viele Jahre Freude machen und einwandfrei funktionieren. Im Elektronikfachmarkt konkurrieren viele Marken und Modelle nebeneinander um Ihr Budget und machen die Kaufentscheidung schwer. Dieses Gerät sieht aber edel aus! Dieses lässt sich per App fernbedienen!
Jeder Hersteller versucht durch entsprechendes Design und Materialien sein Modell möglichst wertig, gut und schön aussehen zu lassen. Aber hält das Gerät was das Design verspricht, sind die Bedienelemente übersichtlich angeordnet und leicht verständlich? Ist das Gerät wartungsfreundlich? Lässt sich das Gehäuse gut öffnen? Ist das Gerät gut zu reparieren?
In der Vergangenheit warben Hersteller mit Designawards ihrer Kaffeevollautomaten. Gerade diese Geräte waren aber meist in der Reparaturpraxis schwierig, schlecht zu zerlegen und machten dem Besitzer meist weniger Freude als optisch einfache Geräte. Bei der Vergabe der Awards und der Entwicklung der Geräte wurde der Begriff Design zu eng ausgelegt. Design ist viel mehr als Aussehen.
Einer der wichtigsten Vordenker in dieser Richtung ist Dieter Rams.
Dieter Rams (* 20. Mai 1932 in Wiesbaden) ist ein deutscher Industriedesigner der Moderne. Ziel seiner Entwürfe ist die Klarheit der Form und einfache Bedienbarkeit. Bekannt wurde Rams als Chef-Designer des Braun Konzerns. Er prägte bis in die 1980er Jahre das typische, klare Erscheinungsbild der verschiedenen Produkte des Braun-Konzerns. Nicht zuletzt wegen der modernen Designs waren Produkte von Braun in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts hip und sehr erfolgreich. (Quelle Wikipedia)
Zur Zeit sind Produkte der Firma Apple auch deswegen so erfolgreich, weil sie die von Rams entwickelte Formensprache konsequent fortführen und hohe Summen in Designentwicklung investiert werden. Die ersten iPods sind Designkopien des Braun Taschenradios T3 von 1958, genauso wie das Taschenrechnerdesign des i-Phons das Design des Braun Taschenrechners kopiert.
Man sieht mit gutem Design lässt sich eine Menge Geld machen aber das funktioniert nur richtig wenn das Produkt auch entsprechende innere Werte besitzt. Rams hat seine Vorstellung, was gutes Design ausmacht in die folgenden 10 Thesen zusammengefasst.
Gerade im Hinblick auf Entwicklung neuer Kaffeevollautomaten sollten die Produktentwickler das tagtäglich beherzigen.
Die Möglichkeiten für Innovation sind noch längst nicht ausgeschöpft. Die technologische Entwicklung bietet immer wieder neue Ausgangspunkte für innovative Gestaltungskonzepte, die den Gebrauchswert eines Produktes optimieren. Innovatives Design entsteht aber stets im Zusammenhang mit innovativer Technik und ist niemals Selbstzweck.
Man kauft ein Produkt, um es zu benutzen. Es soll bestimmte Funktionen erfüllen – Primärfunktionen ebenso wie ergänzende psychologische und ästhetische Funktionen. Gutes Design optimiert die Brauchbarkeit und lässt alles unberücksichtigt, was nicht diesem Ziel dient oder gar entgegensteht.
Die ästhetische Qualität eines Produktes ist integraler Aspekt seiner Brauchbarkeit. Denn Geräte, die man täglich benutzt, prägen das persönliche Umfeld und beeinflussen das Wohlbefinden. Schön sein kann aber nur, was gut gemacht ist und auch beim Gebrauch durch einwandfrei Funktion Freude am Produkt bereitet.
Es verdeutlicht auf einleuchtende Weise die Struktur und Bedienung des Produkts. Mehr noch: es kann das Produkt zum Sprechen bringen. Im besten Fall erklärt es sich dann selbst.
Es lässt ein Produkt nicht innovativer, leistungsfähiger, wertvoller erscheinen, als es in Wirklichkeit ist. Es versucht nicht, den Verbraucher durch Versprechen zu manipulieren, die es dann nicht halten kann.
Produkte, die einen Zweck erfüllen, haben Werkzeugcharakter. Sie sind weder dekorative Objekte noch Kunstwerke. Ihr Design sollte deshalb neutral sein, die Geräte zurücktreten lassen und dem Menschen Raum zur Selbstverwirklichung geben.
Es vermeidet modisch zu sein und wirkt deshalb nie antiquiert. Im deutlichen Gegensatz zu kurzlebigem Mode-Design überdauert es auch in der heutigen Wegwerfgesellschaft lange Jahre.
Nichts darf der Willkür oder dem Zufall überlassen werden. Gründlichkeit und Genauigkeit der Gestaltung sind letztlich Ausdruck des Respekts dem Verbraucher gegenüber.
Das Design leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Umwelt. Es bezieht die Schonung der Ressourcen ebenso wie die Minimierung von physischer und visueller Verschmutzung in die Produktgestaltung ein.
Weniger Design ist mehr, konzentriert es sich doch auf das Wesentliche, statt die Produkte zu überfrachten.
(Quelle Wikipedia Zitat Dieter Rams)
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